Haus der Bayrischen Geschichte

Standort: Regensburg
Planer/Architekt: woernerundpartner Frankfurt

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Baubeginn: 2016

Eröffnung: 2019

Bauweise:
Massivbau (Stahlbeton mit Außendämmung), Keramikfassade

Bauherr/Bauträger:
Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Hochbauamt Regensburg

Nutzung:
Museum mit mehreren unterschiedlichen Funktionsbereichen

Energiestandard:
Passivhaus classic, nach PHI-Kriterien zertifiziert

Technische Daten:

Heizung / Kühlung / WW: Energiezentrale der Stadt Regensburg:
2 geothermische Wärmepumpenanlagen für Wärme/Kälte
Abwasserwärmeübertrager im Abwassersammler der Stadt Regensburg
680 kW Wärmeerzeugung
652 kW Kälteerzeugung
175 kW Warmwassererzeugung
Wärmeverteilung: Grundlast Wärme/Kälte über oberflächennahe Bauteilaktivierung
Spitzenlast Wärme/Kälte/Be-Entfeuchtung über Lüftungsanlagen
Lüftung: Eine zentrale Lüftungsanlage im Kreislaufverbundsystem mit zentralem Wärmerückgewinnungsmodul 81.000 m³/h. Acht Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, die an der zentralen Luftaufbereitung hängen und die Luftmengen für die unterschiedlichen Nutzungszonen bereitstellen.
Wohnfläche/Bezugsflächen: 7763 m² Energiebezugsfläche nach PHPP  
Heizwärmebedarf: 9,0 kWh/m².a  nach PHPP / zulässig 15
Kühlenergiebedarf: 11,0 kWh/m².a nach PHPP / zulässig 15
Luftdichtheit: Erzielter Luftdichtheitswert (n50) 0,36 1/h

 

Haus der Bayerischen Geschichte im Passivhausstandard
 

Von Anfang an hat der Freistaat Bayern ein klares Ziel gesetzt: Das neue Museum soll in einem zukunftsfähigen Standard errichtet werden – es muss dem international anerkannten Passivhauskriterien des Passivhaus Institutes Darmstadt entsprechen. 
Grundsätzlich bedeutet dies: Eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle in luftdichter, wärmebrückenfreier Ausführung, mit hocheffizienter Technik für Wärme-, Kälteversorgung, Lüftung und Klimatisierung, mit möglichst hohem Anteil regenerativer Energie.

 

Es hat sich gezeigt, dass ein Passivhaus in allen Klimazonen ein Gebäude mit höchster Energieeffizienz darstellt. Es ist weltweit der zukunftsfähigste Standard für energiesparende und nachhaltige Gebäude. Sowohl bei extremer Kälte und Hitze als auch bei wechselnden Nutzungsdichten bieten Passivhäuser hohen Komfort und Behaglichkeit. Das Innenklima ändert sich erfahrungsgemäß sehr träge auf Einflüsse von außen, was besonders bei engen Toleranzgrenzen in Temperatur- und Raumfeuchten, wie z.B. bei Museen, sehr positiv auf Bausubstanz, Ausstellungsgegenstände, aber auch auf Besucher und Personal wirkt.  

Ein Museum stellt sehr hohe klimatische Anforderungen. Zur Erhaltung der Exponate herrschen strenge Vorgaben: In der Dauerausstellung beträgt im Winter die vorgeschriebene Raumtemperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius, im Sommer zwischen 23 und 25 Grad. Zwischen 45 und 55 Prozent muss die Luftfeuchtigkeit ganzjährig liegen. Daraus ergibt sich die Forderung, dass die verwendeten Bauteile - vor allem die Bauteilanschlüsse - thermisch sehr hochwertig sein müssen, um Kondensationsprobleme zu vermeiden. Der Passivhausstandard bietet damit beste Voraussetzungen für die hohen Anforderungen im Museumsbau.Durch die vielen Besucher entsteht eine hohe Wärme- und auch Feuchtelast. Dazu kommen zusätzlich die Sonneneinstrahlung tagsüber und die extremen interen Wärmelasten aus der Medientechnik und den Exponatbeleuchtungen. Dies stellt eine große Herausforderung dar, um den engen Korridor der raumklimatischen Vorgaben einzuhalten.Das Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP) war mit seinen detaillierten Daten und Parametern eine wichtige Basis für die thermo-dynamische Gebäudesimulation. Nur so war es möglich,frühzeitig  belastbare Ergebnisse zum Raumklima und zu dessen Steuerungsanforderungen zu erhalten. 

Zur Gewährleistung des erforderlichen Raumklimas wird die Grundlast für das Heizen und Kühlen über die Fußbodenflächen abgedeckt - Spitzenlasten und Konditionierung erfolgen über die Lüftungsanlagen mit Wärme-/Kälterückgewinnung. Eine Besonderheit stellt auch die Wärme- und Kälteversorgung dar. Die Wärmepumpen nutzen den Hauptabwassersammler der Stadt Regensburg als Energiequelle, er liefert ein sehr konstantes Temperaturniveau – sowohl im Sommer für die Kühlung als auch im Winter für die Wärmeversorgung. Der erhöhte Aufwand für ein Passivhaus in der Planung und Ausführung rechnet sich durch einen effizienten und nachhaltigen Betrieb der Gebäude. Der zertifizierte Passivhausstandard steigert die Qualität in der Planung und Ausführung.                                                                                                        


Leistungen Herz & Lang:

Passivhaus Bauphysik, Beratung, Workshops, Qualitätssicherung, Baumessungen,  Thermo-dynamische Gebäudesimulation